Der Re-Commerce Boom hält an …
Das Secondhand-Geschäft boomt: Anbieter wie rebuy, momox oder refurbed profitieren schon länger vom Trend Re-Commerce.
Solche Re-Commerce-Plattformen spezialisieren sich auf die Wieder- und Weiterverwendung: sie kaufen gebrauchte Elektronikgeräte, Möbel, alte Bücher oder auch getragene Kleidung an, welche dann weiterverkauft wird. Der klassische Flohmarkt wird also in die Online-Welt verlagert.
Die Konkurrenz wächst
Sogar Branchen-Riesen wie Zalando, About You, H&M und zuletzt IKEA sprangen auf den Trend Re-Commerce auf. Das Geschäft mit „pre-owned“-Teilen boomt, Nachhaltigkeit ist „in“. Deshalb ist dieses Segment für viele Unternehmen Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Indem Produkte weiterverkauft werden, wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.
Das Modell spart Ressourcen und verringert den CO2-Ausstoß. Zudem können so neue Kunden angesprochen und auch das Markenimage gestärkt werden. Es ist also zu erwarten, dass Hersteller und Händler das Thema Re-Commerce über Upgrade- und Rücknahmeaktionen verstärkt promoten werden.
In Österreich rückt Marktführer willhaben ebenfalls den Nachhaltigkeitsaspekt in den Vordergrund. Gemeinsam mit Fashion-Bloggerin Maddie von Dariadaria präsentiert man Pop-Up Stores für handverlesene Second Hand Mode und setzt gezielt aus "Awareness Raising" rund um das Themen Nachhaltigkeit. Auch ursprünglich aus Österreich: 2015 wurde das Wiener Start-Up Shpock gekauft und hat in der Folge die deutschen Schränke im Sturm erobert. Nur ein Jahr später war Shpock bereits unter den Top 10 der meist genutzten Apps in Deutschland.
Die Bewegung soll sich einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) und Vestiaire Collective zufolge in den kommenden fünf Jahren fortsetzen. Die Studie geht davon aus, dass der Secondhand-Modemarkt in Industriestaaten bis zu 100 Prozent zulegt.
... und auch Corona treibt das Geschäft!
Neuwertige Marken-Artikel zu günstigeren Preisen kaufen – und den Nachhaltigkeitsaspekt on top: das Prinzip „Secondhand“ ist nicht neu, erlebt in der Coronakrise aber einen Schub. Neben Recycling und Ressourcenschonung und Trendbewusstsein steckt hinter den Motiven auch die Kaufkraft. Corona befeuert das Segment: viele Menschen nutzen die Lockdown-Phasen zum Aussortieren aus. Secondhand-Plattformen profitieren also nicht nur von mehreren Trends, auch Corona treibt das Geschäft.