Metaverse als Lösung für mögliche Hürden im E-Commerce?

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Für viele ist das Metaverse (noch) nicht ganz greifbar und löst in manch eine:r vielleicht sogar ein wenig Unbehagen aus. Dabei ist das Konstrukt eigentlich keine neue Erfindung, sondern entspringt der Idee des Schriftstellers Neal Stephenson, der in seinem Cyberpunk-Roman “Snow Crash” bereits 1992 von einer zweiten, virtuellen Realität schrieb, in der Menschen in Form von Avataren Zuflucht vor der dystopischen Wirklichkeit finden. 

30 Jahre später gibt es das Metaverse tatsächlich und ist längst nicht nur für Tech-Expert:innen von Interesse.

Was ist das Metaverse überhaupt?

Das Metaverse ist eine Verknüpfung der Realität mit virtuellen Welten, wodurch ein gemeinschaftlich nutzbarer virtueller 3D-Raum entsteht. Nutzer:innen können sich im Metaverse in Form von Avataren bewegen und so weitreichende und immersive Erlebnisse erfahren. Diese reichen von reinem Erkunden, über Gaming, das Knüpfen von sozialen Kontakten und Arbeiten bis hin zum Shopping. Der Zugriff auf diese nicht begrenzte, persistente Umgebung erfolgt zumeist per Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR).

Wichtig dabei ist auch, dass es nicht nur ein einziges Metaverse gibt. Schätzungsweise existieren mittlerweile rund 10.000 Metaversen, die aus der Feder unterschiedlicher Unternehmen und Teams stammen.

 

Vom Online- zum Metaverse-Shopping?

Dass der Onlinehandel in den letzten Jahren stetig gewachsen ist und in Österreich im Vorjahr (2022) sogar erstmals die 10 Mrd. Euro-Marke geknackt hat, ist keine große Neuigkeit. Doch mit dem mittlerweile “klassischen” Online-Shopping ist es langfristig gesehen vielleicht nicht getan, da das Metaverse für Konsument:innen noch weitaus intensivere und weitreichendere Shoppingerlebnis-Möglichkeiten bietet. GetApp hat sich der Frage nach der Bedeutung von Metaverse für die Entwicklung des Handels gewidmet und setzte dafür bei der generell bevorzugten Einkaufsmöglichkeit an.

So kaufen Babyboomer - Gen Z am liebsten ein

Die Studie zeigt, wenig überraschend, eine eindeutige Tendenz zum Online-Shopping unter den jüngeren Generationen der Gen Z und der Millennials. Insgesamt gaben 43% an, Online-Shopping zu bevorzugen, während 26% lieber ins Geschäft gehen. 31% hatten hingegen keine Präferenz.

Mögliche Nachteile im E-Commerce als Chance für Metaverse-Shopping

Die Vorteile des Online-Shoppings liegen klar auf der Hand - Zeitersparnis, große Auswahl und einfacheres Finden von Produkten. Als mögliche Nachteile nannten die Proband:innen die fehlende Haptik bzw. die daraus resultierende schlechte Beurteilbarkeit des Erscheinungsbildes. Auch der teils mangelnde Support wurde in diesem Zusammenhang genannt. Und genau hier liegt das große Potenzial von Metaverse-Shopping. 

Diesen Problemen könnte man im Metaverse nämlich großteils entgegenwirken. Zum Beispiel, indem Kund:innen mithilfe von AR- oder VR-Headsets Produkte in realen Dimensionen betrachten und über eine:n Livestream-Einkaufsassistent:in individuell betreut und beraten werden. Die Couch vor dem Kauf vom eigenen Wohnzimmer aus in einer 360-Grad-Ansicht zu betrachten, wäre beim Shopping im Metaverse jedenfalls denkbar und würde potenziellen Kund:innen ganz neue Optionen und Unternehmen erweiterte Verkaufsmöglichkeiten bieten.

 

Knapp die Hälfte würde Metaverse-Shopping ausprobieren

GetApp hat im Zuge ihrer Studie auch erfragt, ob ein grundlegendes Interesse am Einkaufen im Metaverse überhaupt vorhanden ist. Dabei zeigte sich, dass fast jede:r zweite Befragte daran interessiert wäre, über das Metaverse zu shoppen.

Interesse an Metaverse-Shopping

Als Hauptvorteile begeistern Proband:innen in erster Linie das “bequeme Einkaufen” (56%), “neue Produkte sehen, ohne in einer Schlange oder in einem vollen Geschäft zu sein” (49%) und “Produkte mit Augmented Reality testen” (47%). Die Lücke zwischen E-Commerce und stationärem Handel könnte über das Metaverse also potenziell tatsächlich geschlossen werden.

Hürden und Aussicht auf die Zukunft

Bis es allerdings wirklich so weit ist, gilt es noch ein paar Hürden zu überwinden. So stecken beispielsweise die technologischen Grundlagen für das Metaverse noch in den Kinderschuhen und müssen weiterentwickelt werden. Zudem sind VR- / AR-Brillen noch zu teuer, um für die breite Masse zugänglich zu sein. 

Für Unternehmen bedeutet das vorerst abzuwarten und nicht zu überstürzt in Metaverse-Shopping zu investieren. In naher Zukunft wird es in der Hinsicht jedoch bestimmt spannende Entwicklungen geben. Bis dahin gilt es, sich als Unternehmen darauf vorzubereiten und intensiv mit Teilaspekten des Metaverse, wie Künstliche Intelligenz, Kryptowährungen, Blockchain-Technologien und auch Cybersicherheit auseinanderzusetzen.

 

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